Messetattoos ein NoGo?

wen und was man zu einer Messe mitnehmen kann / darf, wissen wir ja alle. Eine Frage die jedoch genauso haeufig gestellt wird, ist die Moeglichkeit des Tattoos auf einer Messe.

Kann / Soll man sich auf einer Tattoomesse taetowieren lassen?

Ja und Nein und Ja und Vielleicht. 😉 Generell gilt, mach was Dir am besten erscheint. Der grosse Vorteil von Messen, ist die hohe Dichte an Taetowierern. Auch Groessen aus fernen Laendern, die man sonst nur mit stundenlangen Fluegen, enormen Wartezeiten und horrenden Kosten erreichen koennte, machen quasi einen Hausbesuch.

Natuerlich sind diese oft weit im voraus ausgebucht und nicht selten reisen Kunden ihren Kuenstlern auf solche Messen nach, um an einem grossen Tattoo weiter zu kommen oder reisen gezielt mit, um Preise und Trophaeen mit den Arbeiten zu gewinnen. Auch wenn es in Deutschland fast nie Preisgelder gibt, sind die Auszeichnungen ein Prestigegewinn und gern gesehene Werbung in einem Studio.

Die Chancen stehen jedoch wirklich gut, spontan einen Termin zu erhalten und das haengt dann nicht damit zusammen, dass die Taetowierer keine Kunden haben, sondern dass man die Convention eben nutzt um nicht klassische Studioatmosphaere zu haben sondern wirklich Spass anden guten alten Walk In’s zu haben.

Trotzdem oder gerade deswegen lohnt es sich, die Arbeiten genau zu betrachten. Gefaellt der Stil, die Umsetzung, die Farbe, die Linien? Ein Tattoo ist fuer immer, Schnellschuesse weil man vermeintlich 4 Wochen Wartezeit einspart, sind gefaehrlich.

Am besten ist es, wenn man sich schon vorab im Portfolio der Kuenstler, deren Homepages in der Regel auf der Seite des Veranstalters verlinkt sind, umsieht und sich dann ein paar davon in die engere Auswahl nimmt. Oft geben die Taetowierer dann auf ihrer Seite ((oder auf Facebook)) an, ob und wann auf der Messe Termine frei sind. Mit einer kleinen Liste und einem Motiv bewaffnet kann man nun auf der Messe gezielt seine Favoriten aufsuchen und die Lage sondieren.

Feilschen … ganz schlechte Idee. Ist der aufgerufene Preis zu hoch, uebersteigt er das Budget, so kann man das natuerlich offen mitteilen, auch lohnt es sich zu sagen, welchen Preis man bezahlen kann, mancher Kuenstler ist gerne bereit ein wenig Abstriche zu machen. Was nicht geht, sind Aussagen wie „der x da hinten macht es aber billiger“ oder „so toll muss es ja nicht werden“. Dann wundert man sich wohl nicht wenn man zu x gebeten wird oder sich der Taetowierer schweigend weg dreht ((oder schlimmeres)).

Das Leben ist zu kurz fuer beschissene Taetowierungen.

Das Leben ist auch zu kurz um sich mit Ignoranten herum zu aergern.

Souvenirs?

Ja, kann man machen. Allerdings sollte man vielleicht darauf achten, dass man sich nicht gute Stellen mit Flickwerk verbaut. Ich kann da ein Lied davon singen. Ein Souvenir, also ein Miniandenken an eine Convention, einfach um das Gefuehl des Stechens mitzunehmen, resultiert nicht zwingend in einem Minipreis, denn egal wie klein ein Tattoo ist, die Nadeln, Farben, Verbrauchsmaterialien sind immer da. Als Anhaltspunkt darf man gerne 30.- – 50.- EUR nehmen fuer ein einfarbiges Motiv ohne grosse Schattierungsarbeiten ((mehr verschiedene Farben und Nadeln)). Wenn man nun 100.- EUR bezahlt, verdient der Kuenstler fuer die Stunde, die er sich mit euch und dem Tattoo, das ihr fuer immer auf der Haut tragt, sagenhafte 50.- Schleifen .. und im Idealfall versteuert er die sogar noch.

Ein weiterer Punkt .. vielleicht fuer die Damen relevanter als die Herren, ist die Oeffentlichkeit. Neben den bunten Menschen, hat es da noch die Schaulustigen. Nicht viele aber sie sind da. Moechte man vor deren Augen die Arschbacke blank ziehen fuer einen Anker? Moechte ich mich eine Stunde halbnackt hinsetzen/hinlegen fuer mein Tattoo oder fuehle ich mich unwohl? Ich moechte das nur fuer Stellen, die ich freilegen kann ohne das die Eier im Schaufenster zu sehen sind. Da gaeb es eine prima Anekdote .. aber ein ander mal.

Was ist ein Wannado?

„Wanna Do“ oder „Want to do“ Motive sind Skizzen, die der Kuenstler extra auf eine Messe mitbringt, weil er daran besonderen Spass hat, sich einen der vorderen Plaetze beim Contest verspricht oder er es einfach besonders gut kann und damit auf die Kacke hauen will ((da sind wir wieder beim Contest und den Pokalen)).

Solche Motive auszusuchen heisst dem Taetowierer zu vertrauen und seinen Stil auch bei sich selber zu finden oder zu moegen. Wenn das gegeben ist, hat man beste Chancen auf ein 1A Tattoo zu einem meist recht guten Preis, denn ein WannaDo bringt beiden was. Wenn man dann noch fuer den Taetowierer am Contest teilnimmt ((also in der Zeit von 18h – 22h etwa)) hat man schon einen Stein im Brett.

Und vor allem fuer Anfaenger gilt: 

  • Nicht ueberreden lassen
  • Je kleiner, desto Klecks im Alter ((Linien verlaufen irgendwann))
  • Teuer ist nicht immer besser
  • Preis sollte angemessen sein
  • Preise vergleichen ist erlaubt
  • Das Ding haelt ewig!
  • Gefeilscht wird auf dem Basar
  • Ist der Kuenstler unsympathisch, geh weiter
  • Willst Du unbedingt was grosses, spar drauf, es lohnt sich
  • Tattoos machen suechtig, kann Jahre dauern aber man will mehr

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.