Liverpool Tattoo Convention 2016

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einmal im Jahr goennen wir uns neben den zahlreichen Conventions in Deutschland, eine Veranstaltung in Grossbritannien. Letztes Jahr verschlug es uns nach Edinburgh,  dieses Jahr entschieden wir uns fuer die Liverpool Tattoo Convention.

Vom 6. bis 8. Mai 2016 waren wir zu Gast bei der Liverpool Tattoo Convention im Britannia Adelphi Hotel, im Herzen der Stadt. Unweit vom Hafen, dem Radio City Tower und dem Liverpool One trohnt an einer gut befahrenen Kreuzung der Prachtbunker in schickem dunkelweiss.

Wenn eine Convention direkt in einem Hotel stattfindet, so ist es nicht unpraktisch auch dort ein Zimmer zu buchen. Inklusive Full Englisch Breakfast versteht sich. Ziemlich laessig, wenn man nur aus dem Zimmer gehen, 1 Etage runterfahren muss und dann direkt in der Convention raus kommt.

Der Freitag war ‚Artist Day‘, also nur fuer Kunden die bereits einen fixen Termin haben und die Kuenstler selber, die an Seminaren teilnehmen, in Ruhe aufbauen oder einfach fachsimpelnd an einer der zahlreichen Bars fuer 1.70 GBP das Pint zischen wollen. Unsere Karten ((Silver)) wurden kurzerhand und ohne Probleme zu einem goldenen Paket umgebucht ((kostenfrei)), so dass wir mit unseren gueldenen Armbaendchen nun auch am Freitag durch die heiligen Hallen streifen konnten.

Die Ruhe war truegerisch, denn als wir am Samstag wieder, diesmal mit den Kameras bewaffnet, in die Lobby kamen, war der britische Hochsommer und alle seine Folgen bereits da.

Merke: Wenn es nicht schneit, ist in GB Sommer. Fertig. Simple Sache. Das kann fuer das Auge auch mal schief gehen, denn eine der beliebtesten Farben ist in der freien Wildbahn ‚british raging orange‘, auch bekannt als Selbstbraeuner im Farbton orange. Auf einer Convention jedoch selten bis nie anzutreffen ((beim Stadtbummel dafuer permanent)), denn hier gilt es helle Haut mit viel Farbe zu zeigen.

Die Liste der Kuenstler kann man sich auf der Conventionseite ruhig mal in Ruhe ansehen, denn weit ueber 200 Aussteller gaben sich die Ehre und durch die Bank waren es verdammt Gute.

Ob System hinter der Aufteilung steckte, weiss ich nicht sicher, vermute es jedoch. Die Taetowierer waren in 5 Bereichen untergebracht, die alle von der Haupthalle aus gut zu erreichen waren.  Es schien so, als waeren die Traditional / Oldschool Kuenstler im oestlichen Teil der Convention, die Neotraditionalisten und Comicart Stecher im Westen, die Allrounder in der Mitte und die Realistikexperten im Nordteil bei der ‚Main Stage‘ untergebracht.

Insgesamt hielt sich die Motivauswahl sehr die Waage, fuer GB ueblich sehr, sehr viele Traditionals. Wahnsinnig viel klassische Motive aber eben auch eine Unmenge an Realistik. Vergeblich suchte man, wenn man es denn wirklich suchen haette wollen, jegliche Art von ‚Symbolik‘ .. also Herzchen, Sternchen, Unendlichkeitszeichen, Schriftzuege oder Schnoerkel. Die jungen Damen hier machen sich keinen Notenschluessel hinters Ohr sondern eine massive Rose aufs Knie. Bamm, gross, massiv, geil.

Zwei Tage Convention gehen leider irgendwann auch vorbei und wie bei deutschen Veranstaltungen auch, packen am Sonntag Nachmittag die ersten Kuenstler ihre sieben Sachen und lassen verwaiste Staende zurueck. Schade eigentlich, dass dies auf allen Messen ziemlich gleich ablaeuft. Wenn der erste Contest los geht, packen die Leute zusammen, selbst wenn die Halle noch voller Besucher ist.

Apropos Staende. Waehrend sich in Deutschland jeder wie Graf Koks an seinem 3 x 5 Meter Stand ausbreitet, wie im heimischen Studio, sind die Booths in England so winzig, dass die Kuenstler sich kaum umdrehen koennen.  2 x 1 Meter und der Kopf vom Kunden nebenan haengt ihnen noch im Farbtopf. Menschen die auf Liegen platziert mitten in den Gang ragen, alles ganz normal und der Brite sieht es gelassen.

Fuer diese Veranstaltung ein dickes Daumen nach oben! Es war laut, warm, eng aber eben auch eine geniale Veranstaltung mit tollen Eindruecken.

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